Ankunft in Vught
Ich habe gerade eine neue Arbeitsstelle in einer HR-Abteilung eines Unternehmens mit einer französischen Muttergesellschaft begonnen. Bereits schnell wurde es mir klar: „Das kann ich mit meinem Schulfranzösisch nicht schaffen.“ Im Laufe des Aufnahmegesprächs beriet mich der Sprachlehrer, einen intensiven Einzelkurs Französisch zu absolvieren. Innerhalb kürzester Zeit und intensiv die Sprache zu lernen, erschien mir das Beste zu sein, um meine Scheu abzulegen und Französisch zu sprechen. Soviel wusste ich!
Am Sonntag brach ich am frühen Abend nach Vught auf. In der Lobby herrschte ein ruhiges Treiben. Ich wurde zu meinem Zimmer gebracht und eingeladen, noch an die Bar zu kommen, um etwas zu trinken. Das Zimmer in Eikenheuvel war modern und ziemlich klein, aber im Laufe der Woche sollte sich herausstellen, dass es für mich genau richtig war.

Beginn des Kurses
Nach dem Frühstück am Montagmorgen wurde mir mein Programm durch eine Französischlehrerin erklärt. Jeder Tag war durchgeplant. Ich fragte mich, ob ich tatsächlich die Möglichkeit erhalten würde, meine Sportsachen aus meinem Koffer zu nehmen. Ich hatte nicht lange Zeit darüber nachzudenken, weil es klingelte und jeder aufstand: Der Unterricht ging los. Für meine erste Unterrichtsstunde mit Kristell musste ich auf dem zweiten Stock sein. Ich merkte, dass ich sehr nervös war, aber das ging schnell vorbei, als mich Kristell begrüßte. Mit ihr würde ich diese Woche jeden Morgen mit geschäftlicher Konversation beginnen. Bevor ich es wusste, hatte ich mit ihr bereits über tausend Sachen in Bezug auf meine Arbeit gesprochen. Die Stunde ging schnell rum! Yes!
Die zweite Unterrichtsstunde verbrachte ich im Sprachlabor. Ich konnte mich im e-Learningsystem anmelden. Dort waren bereits Übungen vorhanden, die für mich ausgewählt worden waren. Mit dem System war ich bereits vertraut, da ich mit diesem zu Hause auch bereits gearbeitet habe, um den Kurs vorzubereiten. Als die Glocke klingelte, war es Pause und jeder ging nach unten. Kaffee! Da war ich gern dabei.

Programm bis 21.00 Uhr
Am Dienstag begann ich mit einer Yogastunde mit fünf anderen Kursteilnehmern. Einige von ihnen hatten noch nie Yoga ausprobiert, sie konnten jedoch alle Übungen mitmachen. Danach habe ich eben geduscht und ging zum Frühstücken in die Mensa.
Der Dienstag verlief eigentlich genauso wie der Montag, mit dem einzigen Unterschied, dass mir das Sprechen viel einfacher fiel. Während ich am Montagabend noch hatte joggen können, stand nun ein Abendprogramm auf meinem Zeitplan. Mit einer Gruppe aus Kursteilnehmern von ungefähr meiner selben Leistungsstufe spielten wir ein Spiel in Französisch. Das war teilweise echt lustig. Im Anschluss gingen wir mit derselben Gruppe und einem Sprachlehrer in die Mensa. Während des gesamten Abendessens sprachen wir Französisch. Da ich nun eine so angenehme Gruppe kannte, ging ich nach dem Abendessen noch einen Wein an der Bar trinken. Danach ging ich jedoch ins Bett.

Ein kleiner Tiefpunkt
Mittwoch...hm, ich wusste nichts mit mir anzufangen. Ich war müde und konnte mir nicht vorstellen, wie ich den Tag überstehen sollte. Nicht, dass ich den Kurs nicht gut fand. Aber mir war das zu viel. Die Rezeptionistin hatte ein Paracetamol für mich und erzählte mir, dass dies ganz normal sei. Und wie froh war ich, als an dem Abend wieder eine Yogastunde auf dem Programm stand. Das war genau, was ich brauchte. An diesem Abend schlief ich tief und fest.
Plötzlich ging das Sprechen wie von selbst!
Wie anders der Donnerstag verlief. Herrlich! Es erschien mir, als ob alles von selbst ging. Einer meiner Lehrer sprach aus, was ich dachte. „Ja, am vierten Tag erhältst du einen Boost, da du dann im Rhythmus bist und dann erst merkst, wie viel du bereits gelernt hast.“ An dem Abend stand für mich wieder ein Abendprogramm an. Was haben wir im Laufe der Diskussion darüber gelacht, welche Berühmtheiten wir an den Tisch einladen würden. Der Sprachstammtisch im Anschluss war ganz anders als der vom Dienstag. Die Stimmung war großartig! Aber dann natürlich in Französisch! Diesmal wurde es etwas später als an den vorherigen Abenden...

Ein Abschied voller Stolz
Und dann kam Freitag. Das war ein Tag, an dem wir Abschied nehmen mussten. Nach jeder Unterrichtsstunde nahm ich von einem meiner Lehrer Abschied. Mein Mentor besprach die Woche mit mir und übermittelte mir mein Ergebnis. Ich war so stolz! Ich konnte nicht abwarten, nach Hause zu gehen und jedem zu erzählen, was ich erlebt hatte. Auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass jetzt alles vorbei war.
Mein Kurs zusammengefasst: spritzig, lehrsam und schön. Er war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Sollte ich die Möglichkeit erneut bekommen, werde ich sehr gern noch einmal vorbeikommen.
